Content Moderatoren vs. KI-gestützte Inhaltsmoderation: Gemeinsam stark für sichere online Geschäfte
VERÖFFENTLICHT: 18.09.2024
LESEZEIT: 8 min
Haben Sie sich jemals gefragt, wie Social-Media Plattformen schädliche oder unangemessene Inhalte kontrollieren? Man könnte meinen, dass mittlerweile alles automatisiert abläuft. In Wahrheit aber ist gelungene Content Moderation ein komplexes Zusammenspiel aus KI-Automatisierung und Content Moderatoren. In diesem Post untersuchen wir die Unterschiede zwischen KI-gestützter und menschlicher Inhaltsmoderation und warum eine Kombination aus beiden die effektivste Möglichkeit ist, in Online Communities für Sicherheit und eine angenehme User Experience zu sorgen.
Was bedeutet KI-gestützte Moderation von Inhalten?
Bei KI-gestützter Content Moderation wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um potenziell schädliche oder unangemessene Inhalte von Benutzern automatisch zu identifizieren, zu klassifizieren und zu filtern. Algorithmen können darauf trainiert werden, bestimmte sprachliche Besonderheiten wie Hassreden, Cybermobbing, Inhalte für Erwachsene und Fake News zu erkennen. Billig, effizient und skalierbar sind die Charakteristika, die KI-gestützte Moderation von Inhalten zu einem attraktiven Customer Care Baustein für Social-Media Plattformen mit Millionen von täglichen Usern machen.
Was machen Content Moderatoren?
Bei Content Moderation mit Personen hingegen geht es darum, dass Teams von Content Moderatoren eingesetzt werden, die benutzergenerierte Inhalte manuell prüfen. Zu den Aufgaben von Content Moderatoren zählen gemeldete Inhalte zu überprüfen, Richtlinien anzuwenden und Entscheidungen darüber zu treffen, ob ein Inhalt entfernt werden sollte oder nicht. Obwohl die Moderation von Inhalten mit Content Moderatoren zeitaufwändiger und teurer ist als KI-gestützte Inhaltsmoderation, kommt ein menschlicher Faktor ins Spiel, der für die Aufrechterhaltung der Content Qualität von Online Communities unerlässlich ist.
Content Moderation: Unterschiede zwischen KI-gestützter und menschlicher
Während sowohl KI als auch Content Moderatoren eigene Stärken und Schwächen haben, kann die Kombination beider einen effektiveren und ausgewogeneren Ansatz bieten. Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede zwischen KI-gestützter und menschlicher Inhaltsmoderation:
- Kosteneffizienz: Inhalte mit KI zu prüfen ist weitaus kostengünstiger als Content Moderatoren einzustellen, da Algorithmen große Datenmengen in kurzer Zeit verarbeiten können. Menschliche Moderation hingegen erfordert mehr Ressourcen.
- Präzision: Künstliche Intelligenz kann zwar bei der Erkennung schädlicher Inhalte sehr genau sein, ist aber nicht perfekt. Es besteht immer die Gefahr falsch-positiver oder falsch-negativer Ergebnisse, wenn Inhalte entweder falsch gekennzeichnet werden oder durch das Raster fallen. Content Moderatoren können für KI ungeeignete Fälle besser angehen und so eine „second Level“ Präzision und Kontext schaffen, um sicherzustellen, dass richtige Entscheidungen getroffen werden, wo die KI versagt.
- Qualität: Die Moderation von Inhalten mit künstlicher Intelligenz kann sehr effizient sein. Manchmal fehlt ihr derzeit allerdings noch das Urteilsvermögen und der sprachlich-kulturelle Kontext, den Content Moderatoren bieten. Menschen können sprachliche und kulturelle besser verstehen als KI und so vor allem sehr komplexe oder subjektive Inhalte effektiver moderieren.
Vor- und Nachteile von KI-gestützter Inhaltsmoderation
Vorteile:
- Filtern und Kennzeichnen von Inhalten: KI-gestützte Algorithmen können potenziell schädliche Inhalte schnell und automatisiert analysieren, filtern und kennzeichnen, wodurch Zeit und Ressourcen gespart werden.
- Schutz vor Gefährdung: Durch die KI-gestützte Moderation von Inhalten kann man erreichen, dass Content Moderatoren weniger schädlichen und/oder verstörenden Inhalten ausgesetzt sind und so ihre mentale Gesundheit besser schützen.
- Geschwindigkeit und Skalierbarkeit: Mittels künstlicher Intelligenz können große Datenmengen in Echtzeit verarbeitet werden. Eine ideale Voraussetzung für Plattformen mit Millionen von täglichen Usern.
- Echtzeit Monitoring: Im Gegensatz zu Content Moderatoren kann man mit künstlicher Intelligenz Content in Echtzeit prüfen und schädliche Inhalte sofort erkennen, sodass die Zeit zwischen Verfassen und Veröffentlichung quasi null beträgt.
- Verbesserte Pre-Moderation: KI kann Content Moderatoren vorarbeiten, indem bestimmte Fälle durch die KI bearbeitet werden und andere komplexere für die Content Moderatoren übrig bleiben. Das reduziert ihren Arbeitsaufwand und führt zu insgesamt höherer Content Qualität.
Nachteile:
- Verzerrung durch den Creator und Trainingsdaten: KI-Algorithmen werden von denjenigen, die sie schreiben und den Daten, mit denen sie trainiert werden, beeinflusst. Wird dies vorab nicht berücksichtigt, können bei der Inhaltsmoderation nicht beabsichtigte Ergebnisse auftreten.
- Mangelndes Kontextverständnis: KI-Algorithmen können Schwierigkeiten haben, den Kontext von bestimmten Inhalten zu erkennen, was zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen führt.
- Genauigkeit: KI-gestützte Inhaltsmoderation ist nicht 100% genau, was zu falsch-positiven, falsch-negativen oder inkonsistenten Entscheidungen führt.
- Transparenz: KI-Algorithmen kann es an Transparenz mangeln, was es schwierig macht, zu verstehen, warum bestimmte Inhalte markiert oder entfernt werden.
- Erkennung des sprachlichen Kontexts: KI-Algorithmen können Schwierigkeiten haben, die Nuancen und Komplexität menschlicher Sprache zu verstehen, vor allem in welchem Kontext sie verwendet wird, was zu Fehlern bei der Moderation von Inhalten führt.
- Bedeutung flexibler und dynamischer Modelle: KI-Algorithmen erfordern regelmäßige Aktualisierungen, um bei der Erkennung neuer Formen schädlicher Inhalte und Kontexte effektiv zu bleiben. Ständige Anpassungen und Aktualisierungen können schnell kostspielig und zeitaufwendig werden.
Fallbeispiele: KI-gestützte Inhaltsmoderation in Kombination mit Menschen: Einblicke von Branchenführern
Viele Social-Media Plattformen nutzen bei Content Moderation bereits eine Kombination aus KI- und personengestützter Vorgehensweise, um ihre Communities sicher und aktiv zu halten. Facebook beispielsweise beschäftigt ein Content Moderation Team aus über 15.000 Content Moderatoren, um gekennzeichnete Inhalte zu überprüfen, nutzt zugleich aber auch KI-Algorithmen, um schädliche Inhalte in großem Umfang zu identifizieren und zu entfernen. YouTube verwendet ebenfalls eine Mischung aus KI-gestützter Inhaltsmoderation und Content Moderatoren, wobei letztere von KI-Systemen bestimmt markierte Inhalte überprüfen.
Die Kombination aus beiden Vorgehensweisen findet sich nicht nur auf Social-Media Plattformen und kann auch verwendet werden, um die Qualität benutzergenerierter Inhalt auf Websites und Mobilen Anwednungen sicherzustellen. E-Commerce-Unternehmen können beispielsweise KI-Algorithmen verwenden, um gefälschte Bewertungen zu erkennen, und Content Moderatoren einsetzen, um sicherzustellen, dass Produktanzeigen den Richtlinien des Marktplatzes entsprechen.
Fazit
Rein KI-gestützte Inhaltsmoderation zeichnet sich durch Schnelligkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz aus. Insbesondere im Hinblick auf Kontextverständnis und Transparenz ihrer Entscheidungsfindung für technisch weniger versierte unterliegt sie Einschränkungen. Content Moderatoren hingegen können Content besser in seinen Kontext einordnen und transparent darlegen, wie eine Entscheidung getroffen wurde.
Das Zusammenspiel aus KI-Systemen und menschlichem Fachwissen kann für Marken und Plattformen einen idealen Ansatz bieten, um schädliche Inhalte zu analysieren und regulieren und eine sichere Umgebung für Benutzer aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn die KI „einfache“ Entscheidungen trifft und den Content Moderatoren kulturell und sprachlich komplexere überlässt.
Die Content Moderation Dienstleistungen von Mindy bieten eine optimale Kombination aus leistungsfähiger KI und fachlicher Expertise von Content Moderatoren, um eine präzise und effektive Content Moderation bei gleichzeitig niedrigen Kosten zu ermöglichen.